Bezugsquelle/Preis: Thés du Japon, 22 EUR/3x 50g
Teesorte: Awa-Bancha
Kultivar(e): Zairai
Erntezeit: Sommer 2021
Herkunft/Teegarten: Fam. Keiko, Kamikatsu, Präfektur Tokushima, Japan
Dämpfung: –
Zubereitung: ca. halbvolle Tasse loser Tee, Brita-gefiltertes Leitungswasser
80°C, Ziehzeit unbedeutend, ca. 2 Aufgüsse
Verkostungsnotizen:
Diese drei Tees unterscheiden sich in der Dauer der Fermentation: durch die leichte, mittelstarke sowie starke Ausprägung ergeben sich ganz eigene Charaktere der selben Ausgangsbasis.
Kaltduft:
Der leicht fermentierte Tee duftet nach mild-süßlich nach frisch geschlagenem Holz und Blumen.
Der mittelstark fermentierte Tee ist intensiver, sehr süß, das Holz riecht reifer, wie in der prallen Sonnen liegend.
Im stark fermentierten Tee sind die sauren Noten am dominantesten. Dazu Beeren, muffig, etwas rauchig.
Duft der angewärmten Blätter:
Von leicht nach stark fermentiert wandelt sich der Duft von Karamellnoten, über ledrige Aromen bis hin zu würzigem Stallgeruch.
Stets untermalt von den aromatischen Kräuter- und Holznoten, die hier gegenüber dem Kaltduft deutlich intensiviert sind, obwohl sie dort schon mit am vordergründigsten auftraten.
Ähnlich deutliche Unterschiede zeigen sich im Geschmack. Während der leicht fermentierte Tee blumig, mit dunkler sirupartiger Süße und noch Noten von Seegras glänzt, ist der mittelstark fermentierte Tee saurer mit grünen Äpfeln, sowie Kräuternoten von Kamille. Insgesamt stellt er sich intensiver und würziger dar, man kann aber durchaus noch von Ähnlichkeit sprechen. Im Gegensatz dazu ist der stark fermentierten Tee waldig und saurer im Geschmack, es zeigen sich wieder Stallnoten, Sauerampfer und kräftiger Sud. Aber auch hier werden die würzigen Komponenten immer noch von viel Süße begleitet, insbesondere durch Waldhonig im Nachgeschmack.
Anmerkungen: Awa-Bancha wird nach dem Monsun auf der Insel Shikoku hauptsächlich im Dorf Kamikatsu hergestellt. Er is einer von drei mittels anaerober Milchsäuregärung fermentierter Tees. Die im Hochsommer geernteten Teeblätter werden gekocht, geknetet und mit dem Kochsud zusammen für mehrere Wochen in Fässern gelagert. Nach der Fermentation werden die Blätter noch sonnengetrocknet.
Banchas sind üblicherweise sehr koffeinarm und können daher auch problemlos vor dem Schlaf getrunken werden.
Bewertung: 3 Sterne





