Goichi-cha

Bezugsquelle/Preis: Thés du Japon, 15 EUR/20g

Teesorte: Ato-hakkou (post-fermentiert)

Kultivar(e): Yabukita, Yamacha

Erntezeit: Sommerernte, unbekannter Jahrgang

Herkunft/Teegarten: Ôtoyo, Bezirk Nagaoka, Präfektur Kôchi, Japan

Dämpfung: unbekannt

Zubereitung: ca. 3 g (1 Stück) für 350 ml, Volvic

3x 3 min/100°C

Verkostungsnotizen:

Getrocknete Beeren, viel Frucht, aber auch eine deutliche Säurenote (Sauerampfer). Staubig und altes Mobiliar.

Geschmack: mild, leicht säuerlich, etwas Salz. Kräuter, Apfel, sogar etwas Fenchel. eine leicht süße, blumige Note verliert sich im zweiten Aufguss, der holziger (nicht tanninig, sondern aromatischer Natur), aber auch wie nasses Papier, erscheint. Eine fruchtige Essignote ist stetiger Begleiter. Am Gaumen verbleibt eine feine Mandelnote süßen Amarettos. Der Tee ist seltsam parfümiert, aber durchaus auch reizvoll. der dritte Ausguss ist schließlich nur noch von Säure dominiert.

Anmerkungen: Es gab lange Zeit kaum Produzenten für diesen nachgereiften Tee, der ursprünglich für die Zubereitung von Reisbrei verwendet wurde. Eine Kooperative aus Ôtoyo hat sich der Aufrechterhaltung der mehrere Jahrhundert alten Herstellungsweise verschrieben, wodurch wir glücklicherweise immernoch in den Genuss dieser Spezialität kommen können. Der gedämpfte Tee wird zuerst auf Strohmatten für 1 Woche aerob fermentiert, und dann (zusammen mit den Säften der Dämpfung) luftdicht in Fässer gepresst für mehrere Wochen anaerob durch Milchsäurebakterien gereift. Der Tee wird anschließend in die Rechtecke von 4×2 cm² geschnitten und sonnengetrocknet. Die Stückchen ähneln den Spielsteinen des Spiels Go, woduch der Tee seinen Namen erhielt. Traditionell wird er längere Zeit in einem Topf gekocht (eben für die Reisbreiherstellung), ich habe mich hier für eine Zubereitungsweise, die eher dem Teeweg ähnelt, entschieden, aber ohne ganz auf die Tradition zu verzichten.

Bewertung: 3 Sterne