- Wichtige Regionen und damit einhergehende Stile der Teekeramik
- Ton-Sorten
- Herstellung, Techniken, Begriffe
So trivial die Tee-Zubereitung eigentlich sein könnte – Wasser erhitzen, Teeblätter übergießen, trinken – so umfangreich hat sich über Jahrhunderte eine Kultur der Herstellung von Teekeramiken im Zusammenhang mit der Teezeremonie entwickelt. Während ein Teil der Stücke mehr oder weniger nur den ästhetischen Ansprüchen der Künstler und Käufer unterworfen ist, spielen bei anderen die verwendeten Materialien und Herstellungsverfahren eine gewichtige Rolle.
Diese Besonderheiten möchte ich hier ausführen, und da ich nicht sofort auf alles eingehen kann, auf das ich eingehen möchte, werden hier nach und nach immer weitere Aktualisierungen folgen. Auch kann hier nur ein zusammenfassender Überblick gegeben werden, denn die Details und Abhandlungen würden ganze Bücher füllen können.
1. Wichtige Regionen und damit einhergehende Stile der Teekeramik
Beginnt man sich mit japanischer Teekeramik zu beschäftigen, wird man so ziemlich als erstes über die sechs alten Brennstätten Japans (jap. 日本六古窯, Nihon Rokkoyō) stolpern. Sie zählen zu den vom Keramikgelehrten Fujio Koyama repräsentativ ausgewählten Produktionsstätten japanischer Keramikkunst:
- Tokoname in der Präfektur Aichi
- Seit etwa dem Ende des 12. Jahrhunderts werden in der Stadt Tokoname Keramiken hergestellt (Tokoname-yaki, jap. 越前焼); zunächst Vasen, Töpfe, Dachziegel und andere Arten für den häuslichen Gebrauch, ab der späten Edo-Zeit (17.-19. Jahrhundert) auch Teekeramiken. Als sich zudem Mitte des 19. Jahrhunderts herausstellte, dass der eisenhaltige Ton um Tokoname der Zusammensetzung von chinesischem Yixing-Ton ähnelt, der positive Einflüsse auf die Teezubereitung hat, war der Grundstein für die erfolgreiche Teekeramikproduktion gelegt, für die Tokoname heute bekannt ist. Der Ton erhält erst unter Einfluss von Sauerstoff beim Brennen (Oxidationsbrand) seine bekannte rote Farbe, und wird Shudei (jap. 朱泥, „roter Schlamm“) genannt.
- Seto in der Präfektur Aichi
- Seto-yaki (jap. 瀬戸焼) wird im Umkreis der Städte Seto und Owariasahi hergestellt. Der Ursprung der Seto-Ware geht auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Tamikichi Kato brachte das Verfahren zur Porzellanherstellung aus Kyushu in seine Heimatstadt mit. Lokale Handwerker erlernten daraufhin die chinesische Malerei und entwickelten keramische Malereien, die die Landschaft und Natur von Seto darstellten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Seto-Keramik im Westen sehr geschätzt und beeinflusste sogar die Jugendstil-Bewegung in Europa. Während der Meiji-Periode (spätes 19. bis Anfang 20. Jhd.) florierte die Produktion dieser Keramik und umfasste Geschirr, Tische, Laternen und Blumenvasen.
Die Charakteristika der Seto-Ware sind weiße, unglasierte Keramiken mit farbigen Designs im Sometsuke-Stil. Es werden lokale Rohstoffe verwendet: motoyamakibushi-Ton, motoyamagairo-Ton und Sanage-Feldspat. Ein charakteristisches Merkmal ist die Verwendung von Färbetechniken zum Untermalen. Der bekannteste Farbstoff ist Asbolith, eine indigoblaue Farbe.
- Seto-yaki (jap. 瀬戸焼) wird im Umkreis der Städte Seto und Owariasahi hergestellt. Der Ursprung der Seto-Ware geht auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Tamikichi Kato brachte das Verfahren zur Porzellanherstellung aus Kyushu in seine Heimatstadt mit. Lokale Handwerker erlernten daraufhin die chinesische Malerei und entwickelten keramische Malereien, die die Landschaft und Natur von Seto darstellten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Seto-Keramik im Westen sehr geschätzt und beeinflusste sogar die Jugendstil-Bewegung in Europa. Während der Meiji-Periode (spätes 19. bis Anfang 20. Jhd.) florierte die Produktion dieser Keramik und umfasste Geschirr, Tische, Laternen und Blumenvasen.
- Echizen in der Präfektur Fukui
- Echizen-yaki (jap. 越前焼) hat eine uralte Geschichte, die etwa 850 Jahre bis in die späte Heian-Zeit (794-1185) zurückreicht. Heute gibt es zwar Produktionen mit verschiedenen neuen Techniken, aber der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf traditionellen und einfachen Artikeln. Im Laufe der Zeit wurden Gegenstände für die Küche hergestellt, darunter Gläser für die Aufbewahrung von Wasser und Getreide, Sake-Flaschen zur Konservierung von Alkohol und Öl sowie Mörser.
In der zweiten Hälfte der Muromachi-Periode (1336-1573) konnte sich die Echizen-Ware durch eine verbesserte Infrastruktur und Binnenschifffahrt in ganz Japan verbreiten. Mit Beginn der Meiji-Zeit (1868-1912) ging jedoch die Nachfrage nach Krügen und Töpfen zurück. Andere alte Brennöfen hatten während der Edo-Periode (1603-1868) begonnen, hochwertige Gegenstände wie Teegeschirr zu brennen, aber die Echizen-Ware produzierte durchweg Gebrauchsgefäße, was ihren Niedergang einläutete. Erst Dank der Forschung an alten Ofenresten in der Nachkriegszeit wurde der historische Wert der Echizen-Ware neu entdeckt. Das Handwerk wurde wiederbelebt, als 1970 das Echizen Ceramics Village gegründet wurde, was zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl der Töpfereien führte und eine große Anzahl von Touristen in die Gegend von Echizen lockte.
Echizen-Ware zeichnet sich dadurch aus, dass sie ohne Verwendung von Emaille gebrannt wird, und oft auch nicht verziert sind. Einer der Reize der Echizen-Ware ist ihre natürliche Glasur, die von der Asche des Brennholzes stammt, die die Stücke bedeckt und sich in ihnen auflöst, während sie bei hoher Temperatur gebrannt werden. Daher sind die Stücke eine Form von Steingut zwischen Töpferei und Porzellan, auch Yakishime genannt.
- Echizen-yaki (jap. 越前焼) hat eine uralte Geschichte, die etwa 850 Jahre bis in die späte Heian-Zeit (794-1185) zurückreicht. Heute gibt es zwar Produktionen mit verschiedenen neuen Techniken, aber der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf traditionellen und einfachen Artikeln. Im Laufe der Zeit wurden Gegenstände für die Küche hergestellt, darunter Gläser für die Aufbewahrung von Wasser und Getreide, Sake-Flaschen zur Konservierung von Alkohol und Öl sowie Mörser.
- Tamba in der Präfektur Hyōgo
- Bizen in der Präfektur Okayama
- Shigaraki in der Präfektur Shiga
Doch es gibt von den zahlreichen Töpferkunstzentren des Landes noch weitere, die früher oder heutzutage bekannt für ihre Teekeramik sind. Einige davon hat das japanische Ministerium für Wirtschaft und Industrie (Keizai-sangyō-shō, jap. 経済産業省) darüber hinaus als traditionelle kunsthandwerkliche Werkstätten deklariert, die im Folgenden mit „TKH“ gekennzeichnet sind:
- Präfektur Ishikawa
- Kutani-yaki (九谷焼) – TKH
- Kutani-yaki wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts hergestellt. Lord (Daimyo) Maeda Toshiharu entsandte Seijiro Goto nach Arita, um die dortigen Keramikherstellungstechniken zu erlernen. In Kutani wurden dann etwa ein halbes Jahrhundert lang Keramiken hergestellt, bis die Produktion unerklärlicherweise stillgelegt wurde. Die in dieser Zeit produzierten Keramiken werden kokutani bezeichnet. Ungefähr 100 Jahre nach der Aufgabe des Ofens begann die Produktion von Kutani-Waren unter dem regierenden Kaga-Clan erneut, der den Maler Mokubei Aoki aus Kyoto in die Präfektur einlud, um die Tradition wiederzubeleben.
Die bemerkenswerten Merkmale der Kutani-Ware sind lebendige Farben, kräftige und elegante Designs und eine besondere Technik der Überglasurmalerei. Diese Technik besteht darin, Muster aus Pigmenten über eine Glasur zu malen und das Stück dann erneut zu brennen. Besonders die kokutani-Periode zeichnet sich durch lebhafte dunkle Farben aus, die eine üppige Ästhetik verkörpern. Es wird vermutet, dass die langen, strengen und grauen Winter der Hokuriku-Region bei den dort lebenden Menschen den Wunsch nach Keramikwaren mit kräftigen Farben weckten. Die Designs stellen normalerweise Landschaften, die Schönheit der Natur und Menschen dar und bedecken den größten Teil der Oberfläche eines Stücks. Mit der Zeit entwickelten sich verschiedene Stile von Kutani-Ware: Mokubeifu verwendt wie kokutani fünf Farben (Rot, Gelb, Grün, Lila und Preußisch-Blau), die üblicherweise als Kutani Gosai („die fünf Kutani-Farben“) bezeichnet werden. Yoshidayafu verwendet vier lebendige Blautöne, Gelb, Lila und Preußischblau. In iidayafu ist das verwendete Rot auffällig. Eirakufu zeichnet sich durch seine elegante Kombination aus Rot und Gold aus.
- Kutani-yaki wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts hergestellt. Lord (Daimyo) Maeda Toshiharu entsandte Seijiro Goto nach Arita, um die dortigen Keramikherstellungstechniken zu erlernen. In Kutani wurden dann etwa ein halbes Jahrhundert lang Keramiken hergestellt, bis die Produktion unerklärlicherweise stillgelegt wurde. Die in dieser Zeit produzierten Keramiken werden kokutani bezeichnet. Ungefähr 100 Jahre nach der Aufgabe des Ofens begann die Produktion von Kutani-Waren unter dem regierenden Kaga-Clan erneut, der den Maler Mokubei Aoki aus Kyoto in die Präfektur einlud, um die Tradition wiederzubeleben.
- Kutani-yaki (九谷焼) – TKH
- Präfektur Gifu
- Mino-yaki (美濃焼) – TKH
- Mino-yaki wird im südlichen Gebiet der Präfektur Gifu seit etwa dem 5. Jahrhundert hergestellt. Zunächst unglasiert hergestellte Keramiken (Sue-Ware) für nur die nähere Umgebung wurden in der Heian-Periode um etwa dem 10. Jahrhundert glasiert (Kaiyutoki, Keramik mit Ascheglasur) und damit auch im ganzen Land beliebt. Ab etwa 1400 errichteten Keramikkünstler aus Seto Öfen in Mino und brachten neue Techniken auch für die Massenproduktion mit. Keramiken beider Regionen wurde lange nicht voneinander abgegrenzt. Ab dem 16. Jahrhundert brachte der Aufstieg der Teezeremonie eine Fülle künstlerischer Töpferwaren und Techniken und eine vorübergehende Blütezeit nach Mino. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis heute werden hauptsächlich Haushaltsbehälter für den täglichen Gebrauch hergestellt, im Laufe der Zeit wurde erst Keramik mit weißer Glasur überzogen, um es wie Porzellan aussehen zu lassen, bevor die tatsächliche Porzellanproduktion begann und auch durchscheinendes Feldspatporzellan entstand. Mino-yaki beinhaltet nicht nur einen einzigen Stil, sondern verfügt über mehr als 15 Arten von Keramik, die als traditionelles Kunsthandwerk registriert sind, unter anderem:
- Oribe-Ware, die auf der Ästhetik von Oribe Furuta, dem Schüler von Sen no Rikyu (einflussreicher Meister der Teezeremonie, 1522-1591), basiert, weist tiefgrüne Glasuren und manchmal geometrische Designmuster (E-Oribe, mit E- für „Bild, bebildert“) auf. Je nach Produktionsstil sind weitere Farben möglich, bis hin zu Schwarz (kuro oribe) und Blau (ai-iro oribe) oder Rot (aka oribe).
- Setoguro sind vollständig schwarz glasierte Stücke aus hauptsächlich der Tensho-Zeit (1573-1593), die durch Herausziehen aus dem Ofen hergestellt wurden, während der noch glühend heiß war. Daher werden sie oft mit dem Namen der Periode Tensho-Guro bezeichnet, oder als Hikidashi-Guro, abgeleitet von hikidashi, was soviel wie „Herausziehen, sich Zurückziehen“ bedeutet.
- E-Shino sind helle glasierte Keramiken mit Unterglasurmuster aus der Azuchi-Momoyama-Zeit (1573-1600), hellrot durch eisenoxidhaltige Farbe der tetsue-Technik, und blasiger Textur mit sog. Nadellöchern, auch „Zitronenhaut“ (jap. 青柚肌, yuzuhada) genannt, die durch eine Feldspatglasur erzeugt wurde. Der Stil unterscheidet sich dadurch von perfektionistischen Hakuji , mit glatter Oberfläche.
- (Muji) Shino (ohne Präfix E-, welches für „Bild, bebildert“ steht) ist nur weiß glasierte Ware. Die Produktion von Shino-Waren verschwand während der Edo-Zeit (1603-1868), Toyozo Arakawa (1894-1985), der den Titel „Living National Treasure“ erhielt, sorgte aber für eine Wiederbelebung
- Nezumi Shino stehen für eine graue Glasur, die ggf. unter Verwendung von Metallen eingearbeitete Verzierungen hat die beim Brennen bräunlich bis grau färben. Rötlich erzeugte Muster werden aka shino genannt.
- Beni Shino sind rosafarbene Keramiken, bei denen Muster mit eisenhaltigen Pigemnten auf hellen Ton aufgebracht werden und anschließend hell glasiert werden und so ihre typische Farbe erhalten.
- Kiseto („gelbes Seto“) ist ein Stil mit einer bescheidenen und einfachen Form und Gestaltung. Gelbfarbene Keramik, wie sie ursprünglich aus Seto stammt, zeigt sich in ihrerWeichheit, einem ruhigen Gelbton und wird hauptsächlich durch Schnitzen oder Stempeln auf der Oberfläche gestaltet. Durch Tanpan (Farben mit Kupfersulfaten) oderTetsue (Unterglasureisen) als Dekorationstechniken werden zufällige grüne oder braune Details hinzugefügt.
- Mino-yaki wird im südlichen Gebiet der Präfektur Gifu seit etwa dem 5. Jahrhundert hergestellt. Zunächst unglasiert hergestellte Keramiken (Sue-Ware) für nur die nähere Umgebung wurden in der Heian-Periode um etwa dem 10. Jahrhundert glasiert (Kaiyutoki, Keramik mit Ascheglasur) und damit auch im ganzen Land beliebt. Ab etwa 1400 errichteten Keramikkünstler aus Seto Öfen in Mino und brachten neue Techniken auch für die Massenproduktion mit. Keramiken beider Regionen wurde lange nicht voneinander abgegrenzt. Ab dem 16. Jahrhundert brachte der Aufstieg der Teezeremonie eine Fülle künstlerischer Töpferwaren und Techniken und eine vorübergehende Blütezeit nach Mino. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis heute werden hauptsächlich Haushaltsbehälter für den täglichen Gebrauch hergestellt, im Laufe der Zeit wurde erst Keramik mit weißer Glasur überzogen, um es wie Porzellan aussehen zu lassen, bevor die tatsächliche Porzellanproduktion begann und auch durchscheinendes Feldspatporzellan entstand. Mino-yaki beinhaltet nicht nur einen einzigen Stil, sondern verfügt über mehr als 15 Arten von Keramik, die als traditionelles Kunsthandwerk registriert sind, unter anderem:
- Mino-yaki (美濃焼) – TKH
- Präfektur Mie
- Banko-yaki (萬古焼) – TKH
- Die Geschichte von Banko-yaki reicht in die Mitte des 18. Jahrhunderts in die Edo-Zeit zurück, als der Kaufmann und Teeliebhaber Nunami Rouzan im heutigen Kuwanacho begann, Teegeschirr herstellen und mit seinem Stempel Banko fueki („ein ewig unveränderliches Leben“) signieren zu lassen. Nach dem Tod von Rouzan wurde die Produktion eingestellt, bis um 1800 zwei Brüder und Antiquitätenhändler, Yusetsu und Senchu Mori, einen Brennofen errichteten und wieder begannen, Banko-Ware zu produzieren. Während dieser Zeit wurden kleine Teekannen zur Verwendung mit Sencha-Tee verwendet, der die Popularität von Matcha-Tee übertroffen hatte. Banko-Waren hatten im Laufe der Zeit unterschiedliche Namen, von Kobanko („alter Banko“) bis Yusetsu Banko und Meiji Banko und waren Keramiken mit einem hohen Maß an künstlerischer Qualität. Yusetsu Mori schuf die Technik Kata Banko, bei der die Stücke aus zuvor in Holzformen vorgeformten Einzelteilen zusammengesetzt wurden. Während Banko-Ware ursprünglich nicht aus Yokkaichi stammte, wurde diese Technik Mitte des 19. Jahrhunderts von Yamanaka Chuzaemon in Yokkaichi-Stadt zur Herstellung von dünnwandigen Teekannen aus weißem Ton für den Export industrialisiert und die Keramiken nun Yokkaichi-Banko-Ware genannt. Dank der einfachen Verfügbarkeit von Kohlebrennstoff und der Nähe zum Handelshafen wurde Yokkaichi zu einem der führenden Keramikproduktionsstätten Japans.
Als der weiße Ton knapp wurde, wurde der verbleibende, eisenhaltige Ton zur Herstellung von Shidei Teekannen auf der Töpferscheibe verwendet und eine Tradition begründet, die bis heute andauert. Die Shidei Kyusu wurde 1979 zum traditionellen Handwerk erkoren.
- Die Geschichte von Banko-yaki reicht in die Mitte des 18. Jahrhunderts in die Edo-Zeit zurück, als der Kaufmann und Teeliebhaber Nunami Rouzan im heutigen Kuwanacho begann, Teegeschirr herstellen und mit seinem Stempel Banko fueki („ein ewig unveränderliches Leben“) signieren zu lassen. Nach dem Tod von Rouzan wurde die Produktion eingestellt, bis um 1800 zwei Brüder und Antiquitätenhändler, Yusetsu und Senchu Mori, einen Brennofen errichteten und wieder begannen, Banko-Ware zu produzieren. Während dieser Zeit wurden kleine Teekannen zur Verwendung mit Sencha-Tee verwendet, der die Popularität von Matcha-Tee übertroffen hatte. Banko-Waren hatten im Laufe der Zeit unterschiedliche Namen, von Kobanko („alter Banko“) bis Yusetsu Banko und Meiji Banko und waren Keramiken mit einem hohen Maß an künstlerischer Qualität. Yusetsu Mori schuf die Technik Kata Banko, bei der die Stücke aus zuvor in Holzformen vorgeformten Einzelteilen zusammengesetzt wurden. Während Banko-Ware ursprünglich nicht aus Yokkaichi stammte, wurde diese Technik Mitte des 19. Jahrhunderts von Yamanaka Chuzaemon in Yokkaichi-Stadt zur Herstellung von dünnwandigen Teekannen aus weißem Ton für den Export industrialisiert und die Keramiken nun Yokkaichi-Banko-Ware genannt. Dank der einfachen Verfügbarkeit von Kohlebrennstoff und der Nähe zum Handelshafen wurde Yokkaichi zu einem der führenden Keramikproduktionsstätten Japans.
- Iga-yaki (伊賀焼) – TKH
- Iga, die Heimat von Iga-yaki, ist eine kleine Burgstadt in den Bergen der Präfektur Mie. Es wird angenommen, dass die Ursprünge von Iga-yaki im 8. Jahrhundert liegen. Geografisch gesehen liegen Iga und die Stadt Shigaraki in der Präfektur Shiga nahe beieinander und daher hatten die Waren zunächst gemeinsame Merkmale. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts florierte die Kultur des Wabi-Sabi (ästhetisches Schlüsselkonzept von Wabi oder rustikaler Schönheit, sowohl von Menschen als auch in der Natur, und von Sabi oder Veränderung, die die Dinge wertvoller machen) und der Teezeremonien und zu dieser Zeit wurden in Iga Stücke mit speziellen Techniken und Werkzeugen hergestellt wurden, um eine „verstimmte Schönheit“ aus rustikalem Aussehen und unregelmäßigen, gezielt deformierten Formen zu erzeugen.
Der in Iga verwendete Ton befand sich am Grund des Biwa-Sees und ist reich an Mineralien. Iga-Keramik ist aufgrund ihrer hohen Feuerbeständigkeit und ihrer glatten, festen und rötlichen Oberfläche bekannt. Auch die glasige, grünliche Vidro-Glasur (portugiesisch für Glas) ist berühmt und entsteht, wenn Asche auf die Oberfläche der bei hoher Temperatur gebackenen Gegenstände fällt. Iga-Ware ist normalerweise schwerer und härter als Shigaraki-Ware und hat Griffe, ein Sprichwort ist: „Iga hat Ohren (Griffe) und Shigaraki hat keine.“ Mitte des 18. Jahrhunderts begann in Iga jedoch erneut maßgeblich die Produktion von Waren und Geschirr des täglichen Bedarfs, was bis heute andauert.
- Iga, die Heimat von Iga-yaki, ist eine kleine Burgstadt in den Bergen der Präfektur Mie. Es wird angenommen, dass die Ursprünge von Iga-yaki im 8. Jahrhundert liegen. Geografisch gesehen liegen Iga und die Stadt Shigaraki in der Präfektur Shiga nahe beieinander und daher hatten die Waren zunächst gemeinsame Merkmale. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts florierte die Kultur des Wabi-Sabi (ästhetisches Schlüsselkonzept von Wabi oder rustikaler Schönheit, sowohl von Menschen als auch in der Natur, und von Sabi oder Veränderung, die die Dinge wertvoller machen) und der Teezeremonien und zu dieser Zeit wurden in Iga Stücke mit speziellen Techniken und Werkzeugen hergestellt wurden, um eine „verstimmte Schönheit“ aus rustikalem Aussehen und unregelmäßigen, gezielt deformierten Formen zu erzeugen.
- Banko-yaki (萬古焼) – TKH
- Präfektur Kyōto
- Raku-yaki (楽焼)
- Raku-yaki wurde von Töpfer Chōjirō (1573-1592) im 16. Jahrhundert in Kyoto erstmals herstellt. Für Teemeister Sen no Rikyū fertigte er Teeschalen in einem Stil an, der im Kontrast zu den farbenfrohen, von China beeinflussten Keramiken der damaligen Zeit stand. Chōjirōs Werke waren größtenteils monochrom schwarz oder rot und ohne Dekoration. Der Hintergrund bestand darin, dass Tee bis dahin vor allem in Adelskreisen mit viel Show zubereitet wurde, Sen no Rikyū jedoch die Kunst des Wabi-Cha schuf, eine Teezeremonie, bei der Einfachheit und stille Wertschätzung die übergeordneten Rollen spielen. Kriegsherr und hohem Politiker Toyotomi Hideyoshi gefielen Werke von Chōjirōs Nachfolger, die dieser für seinen Palast anfertigte, so sehr, dass er ihm ein goldenes Emblem mit dem Zeichen 楽 für raku verlieh, was „Vergnügen“ oder „Freude“ bedeutet, wodurch die Raku-Dynastie der Töpfer offiziell gegründet wurde. Raku-Keramiken gelten damit in Japan als erste mit einem Siegelzeichen. Obwohl die Bezeichnung „Raku“ den Werken von Chōjirō und seiner Abstammung vorbehalten ist, wird der Begriff von einer Reihe zeitgenössischer japanischer Töpfer verwendet, die sich an die gleichen Formungs-, Glasur- und Brenntechniken halten.
Raku-yaki wird nicht auf einer Töpferscheibe geformt, sondern frei mit den Händen geformt und ggf. mit einem Schaber zurechtgeschnitten. Bei der traditionellen japanischen Methode wird das geformte Stück kurz bei niedriger Temperatur gebrannt, aus dem heißen Ofen genommen und an der frischen Luft abkühlen gelassen. Daher auch der Name hikidashi, „Herausziehen“. Je nach Temperatur und Eisen- und Mangangehalt in Ton und Glasur werden tiefe, glänzende Rot- oder Schwarz-Töne erzeugt oder ein mattes, zitrusartiges Finish. Die Stücke werden dann je nach Farbe aka-raku (jap. 赤楽, „rotes Raku“) oder kuro-raku (jap. 黒楽, „schwarzes Raku“, auch hikidashi-guro) genannt.
- Raku-yaki wurde von Töpfer Chōjirō (1573-1592) im 16. Jahrhundert in Kyoto erstmals herstellt. Für Teemeister Sen no Rikyū fertigte er Teeschalen in einem Stil an, der im Kontrast zu den farbenfrohen, von China beeinflussten Keramiken der damaligen Zeit stand. Chōjirōs Werke waren größtenteils monochrom schwarz oder rot und ohne Dekoration. Der Hintergrund bestand darin, dass Tee bis dahin vor allem in Adelskreisen mit viel Show zubereitet wurde, Sen no Rikyū jedoch die Kunst des Wabi-Cha schuf, eine Teezeremonie, bei der Einfachheit und stille Wertschätzung die übergeordneten Rollen spielen. Kriegsherr und hohem Politiker Toyotomi Hideyoshi gefielen Werke von Chōjirōs Nachfolger, die dieser für seinen Palast anfertigte, so sehr, dass er ihm ein goldenes Emblem mit dem Zeichen 楽 für raku verlieh, was „Vergnügen“ oder „Freude“ bedeutet, wodurch die Raku-Dynastie der Töpfer offiziell gegründet wurde. Raku-Keramiken gelten damit in Japan als erste mit einem Siegelzeichen. Obwohl die Bezeichnung „Raku“ den Werken von Chōjirō und seiner Abstammung vorbehalten ist, wird der Begriff von einer Reihe zeitgenössischer japanischer Töpfer verwendet, die sich an die gleichen Formungs-, Glasur- und Brenntechniken halten.
- Raku-yaki (楽焼)
- Präfektur Yamaguchi
- Hagi-yaki (萩焼) – TKH
- Der Ursprung von Hagi-yaki lässt sich auf die Verschleppung koreanischer Töpfer nach Japan nach der japanischen Invasion Koreas Ende des 16. Jahrhunderts zurückführen. Die Kultur der Teezeremonie erblühte und der japanische Kriegsherr Toyotomi Hideyoshi wollte die koreanische Töpferkunst, die hochpreisige Teeutensilien produzierte, in Japan etablieren. Unter der Schirmherrschaft des örtlichen Lords (Daimyo) Mori Terumoto entwickelte sich mit den koreanischen Brüder Ri Shyakko und Ri Kei der jetzt bekannte Stil mit seiner Einfachheit, bescheidenem Dekor und neuartiger Verwendung von Glasuren, deren feine Risse in der Oberfläche (kannyu, 貫 入) sich im Laufe der Zeit verfärben, auch da der verwendete Ton anfangs noch durchlässig ist. Diese Farbänderung wird als Shichi Henge („Sieben Transformationen“) oder Nanabake („die sieben Verkleidungen“) bezeichnet, worin die Schönheit und die Bedeutung des Zeitflusses zu finden sei. Teekeramik aus Hagi-yaki wurde zunächst noch Matsumoto-yaki genannt aufgrund des Standorts des Ofens in Matsumoto-mura. Erst in der Meiji-Zeit (Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhundert) wurden Waren aus Matsumoto und dem benachbarten Ofen Fukawa (damals Fukukawa oder Fukugawa genannt), in dem haupsächlich Haushaltsgeschirr hergestellt wurde, als Hagi-yaki bezeichnet. Eine Kerbe im Fuß der Teekeramiken ist noch ein Erbe der koreanischen Ursprünge. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Hagi-Ware zu einer bevorzugten Art von Keramik für die Teezeremonie, wie auch der Ausdruck „1. Raku, 2. Hagi, 3. Karatsu“ (jap. 一楽二萩三唐津) verkörpert. Im Jahr 1957 wurde Hagi-Ware als immaterielles Kulturgut nominiert und im Jahr 2002 als traditionelles Handwerk gekürt.
- Ein einzigartiges Merkmal von Hagi-yaki ist das weiche Gefühl der Keramik, als tsuchi aji oder „Gefühl der Erde“ bezeichnet. Die hauptsächlich verwendete Erde stammt aus dem Daidō-Distrikt der Stadt Hōfu und dem Suzenji Yotsutsuji-Gebiet der Stadt Yamaguchi (daidō tsuchi, jap. 大道土). Diese aschgraue Erde hat einen relativ geringen Eisengehalt, ihre Formbarkeit ist aber hoch. Gemischt mit Erde aus Mitake im Fukui Shimo-Gebiet (mitake tsuchi, jap. 金峯土), die eine weiße Farbe und Eigenschaften des Kaolin-Tons hat, aus dem Seladonwaren hergestellt werden, wird die Hitzebeständigkeit erhöht. Auch Erde von der Insel Mishima, 45 km vor Hagi wird verwendet, die einen hohen Eisengehalt hat und sich in seiner rötlich-schwarzen Farbe zeigt.
- Es gibt zudem zwei Hauptklassen von Glasuren. Das erste ist biwayū, eine glatte Glasur, die transparent feuert und die Farbe der Keramik betont. Auch bekannt als Holzascheglasur und Erdascheglasur ist es eine Lösung aus Asche verschiedener Baumarten wie Kiefer und Eiche vermischt mit Feldspatmineralien. Während des Brennvorgangs entsteht durch die Verschmelzung von Ton und Glasur eine zitronengelbe Farbe. Bei Teewaren ist diese Glasur nach der orangefarbenen Wollmispelfrucht (Biwa-Frucht) benannt.
- Die zweite bekannte Glasur ist eine Stroh-Asche-Glasur, bekannt als „weiße Hagi-Glasur“ (jap. 白萩薬, shiro hagi-gusuri), „Stroh-Weiß“ oder „Kyūsetsu-Weiß“ (Kyusetsujiro), benannt nach dem Schöpfer Miwa Kyusetsu X (10. Generation), Träger des Titels „lebender Nationalschatz“. Diese Glasur hat eine sehr dicke und flauschige, an Zuckerguss erinnernde Textur. Die Trübung tritt durch den Prozess der Entglasung auf, wenn einer Erdascheglasur eine Strohascheglasur zugesetzt wird.
Die besondere Oberflächenstruktur ensteht, wenn die Glasur beim Abkühlen schneller schrumpft als der Tonkörper und Perlen und ein rissiges Aussehen ausbildet, und wird kairagi (jap. 梅華皮, „Borke des Pflaumenblütenbaums“) genannt, aber auch Verbindung mit dem Aussehen der Haut von Haien oder Rochen gebracht, die bei Schwertgriffen verwendet wurde.
Die Verwendung dieser Glasur zusammen mit groben, körnigem Ton wurde als Onihagi-Stil zur Spezialität von Miwa Kyusetsu X‘ jüngerem Bruder, der nach dem Rücktritt seines Bruders als 11. Generation die Familientradition fortführte und auch zum „lebenden Nationalschatz“ wurde. Der Name des Stils leitet sich ab von den Oni (jap. 鬼), Dämonen oder Oger der japanischen Mythologie, und die Stücke sich durchdrungen mit deren rauen, wüsten Eigenschaften. - Berühmtheit erlangte auch die Seigan blue-Glasur von Seigan Yamane, geb. 1952, in deren Anschein nach tiefblauem Wasser oder den Tiefen des Weltalls man sich verlieren könnte.
- Der Ursprung von Hagi-yaki lässt sich auf die Verschleppung koreanischer Töpfer nach Japan nach der japanischen Invasion Koreas Ende des 16. Jahrhunderts zurückführen. Die Kultur der Teezeremonie erblühte und der japanische Kriegsherr Toyotomi Hideyoshi wollte die koreanische Töpferkunst, die hochpreisige Teeutensilien produzierte, in Japan etablieren. Unter der Schirmherrschaft des örtlichen Lords (Daimyo) Mori Terumoto entwickelte sich mit den koreanischen Brüder Ri Shyakko und Ri Kei der jetzt bekannte Stil mit seiner Einfachheit, bescheidenem Dekor und neuartiger Verwendung von Glasuren, deren feine Risse in der Oberfläche (kannyu, 貫 入) sich im Laufe der Zeit verfärben, auch da der verwendete Ton anfangs noch durchlässig ist. Diese Farbänderung wird als Shichi Henge („Sieben Transformationen“) oder Nanabake („die sieben Verkleidungen“) bezeichnet, worin die Schönheit und die Bedeutung des Zeitflusses zu finden sei. Teekeramik aus Hagi-yaki wurde zunächst noch Matsumoto-yaki genannt aufgrund des Standorts des Ofens in Matsumoto-mura. Erst in der Meiji-Zeit (Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhundert) wurden Waren aus Matsumoto und dem benachbarten Ofen Fukawa (damals Fukukawa oder Fukugawa genannt), in dem haupsächlich Haushaltsgeschirr hergestellt wurde, als Hagi-yaki bezeichnet. Eine Kerbe im Fuß der Teekeramiken ist noch ein Erbe der koreanischen Ursprünge. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Hagi-Ware zu einer bevorzugten Art von Keramik für die Teezeremonie, wie auch der Ausdruck „1. Raku, 2. Hagi, 3. Karatsu“ (jap. 一楽二萩三唐津) verkörpert. Im Jahr 1957 wurde Hagi-Ware als immaterielles Kulturgut nominiert und im Jahr 2002 als traditionelles Handwerk gekürt.
- Hagi-yaki (萩焼) – TKH
- Präfektur Saga
- Arita-yaki (有田焼) – TKH
- Wie in Hagi begründeten auch in Arita die nach der Invasion nach Japan gekommenden Töpfer die Porzellankunst. Anfang des 17. Jahrhunderts entdeckte Yi Sam-Pyeong ein Kaolin-Vorkommen am Izumiyama-Berg, womit feine weiße Porzellanwaren hergestellt werden konnten, die sich im Laufe der Zeit auch über die Seidenstrasse eingebrachten chinesischen und indischen Einflüssen entwickelte. Als Mitte des 17. Jahrhundert China aufgrund eines Bürgerkriegs den Export von Porzellan einstellte, begann die Dutch East India Company mit dem Handel japanischer Porzellanwaren aus und um Arita nach Europa. Die Verschiffung fand vom Hafen Imari statt, wodurch sich in Europa auch dieser Name – Imari – für die japanische Porzellanwaren etablierte. Im europäischen Adel fanden die Waren mit ihren kunstvollen Dekoren aus Indigoblau, Rot und Gold derartigen Anklang, dass enorme Geldsummen ausgegeben wurden, allen voran der König von Polen (August der Starke), der versuchte, jedes Zimmer im Japanischen Palais in Dresden mit Arita-yaki auszustatten. Eben jener gründete dann auch mit Meissen die europäische Porzellankultur. Traditionell sind mehrere Künster an einem Stück beteiligt. So gibt es zum Beispiel Handwerker, die auf das Drehen der Stücke spezialisiert sind, einige, die sich mit der Unterglasurmalerei beschäftigen, und andere, die für die Überglasurdekoration zuständig sind. Einmal ausgebildet, bleiben die meisten Handwerker ein Leben lang in demselben Beruf. Zu den vier maßgeblichen Stilrichtungen gehören:
- Shoki-Imari: zeichnet sich durch den Sometsuke-Stil (Blau-Weiß) aus; auf weißem Grund werden einfache Designs und Muster sowie lebende Dinge wie Blumen und Vögel nur in Blau gestaltet
- Koimari: Kinrande (Goldbrokat) im luxuriösen und prächtigen Stil unter Verwendung von Überglasurgold
- Kakiemon: benannt nach dem Begründer Sakaida Kakiemon; weiße Tonkörper, die Nigoshide, bemalt mit Blumen- und Tiermustern in lebhaften Rot-, Blau-, Grün- und Gelbtönen in Überglasur-Emailmalerei, iroe oder akae genannt
- Nabeshima: zu den Techniken gehören Iro-Nabeshima auf der Basis von Sometsuke-Keramiken Malereien in und Rot, Gelb und Grün, das Ai-Nabeshima mit Details in Indigoblau und das Nabeshima Seiji mit natürlichen Grünfärbungen
- Wie in Hagi begründeten auch in Arita die nach der Invasion nach Japan gekommenden Töpfer die Porzellankunst. Anfang des 17. Jahrhunderts entdeckte Yi Sam-Pyeong ein Kaolin-Vorkommen am Izumiyama-Berg, womit feine weiße Porzellanwaren hergestellt werden konnten, die sich im Laufe der Zeit auch über die Seidenstrasse eingebrachten chinesischen und indischen Einflüssen entwickelte. Als Mitte des 17. Jahrhundert China aufgrund eines Bürgerkriegs den Export von Porzellan einstellte, begann die Dutch East India Company mit dem Handel japanischer Porzellanwaren aus und um Arita nach Europa. Die Verschiffung fand vom Hafen Imari statt, wodurch sich in Europa auch dieser Name – Imari – für die japanische Porzellanwaren etablierte. Im europäischen Adel fanden die Waren mit ihren kunstvollen Dekoren aus Indigoblau, Rot und Gold derartigen Anklang, dass enorme Geldsummen ausgegeben wurden, allen voran der König von Polen (August der Starke), der versuchte, jedes Zimmer im Japanischen Palais in Dresden mit Arita-yaki auszustatten. Eben jener gründete dann auch mit Meissen die europäische Porzellankultur. Traditionell sind mehrere Künster an einem Stück beteiligt. So gibt es zum Beispiel Handwerker, die auf das Drehen der Stücke spezialisiert sind, einige, die sich mit der Unterglasurmalerei beschäftigen, und andere, die für die Überglasurdekoration zuständig sind. Einmal ausgebildet, bleiben die meisten Handwerker ein Leben lang in demselben Beruf. Zu den vier maßgeblichen Stilrichtungen gehören:
- Karatsu-yaki (唐津焼) – TKH
- Es gibt verschiedene Theorien bezüglich der Ursprünge von Karatsu-yaki, aber es wird allgemein angenommen, dass sie erstmals in den 1580er Jahren unter der Schirmherrschaft des damals die Region beherrschenden Matsuura-Clans hergestellt wurde. Die nach der versuchten japanischen Invasion Koreas durch Toyotomi Hideyoshi nach Japan verschleppten koreanischen Töpfer trugen auch hier Ende des 16. Jahrhunderts maßgeblich zur Entwicklung und Verbesserung der Keramikkunst bei. Ursprünglich wurde Geschirr für den täglichen Gebrauch hergestellt, aber allmählich auch Teezeremoniegefäße, da hier die einfache Schönheit und Sinn für Wabi-Sabi immer beliebter wurde. Neben Raku-yaki und Hagi-yaki galt Karatsu-yaki als beliebteste Teekeramik. „Karatsu-yaki“ wurde in Westjapan gar ein Synonym für „Porzellan“. Wie viele Regionen unterlag auch Karatsu-yaki einem Verfall, bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Töpfer namens Muan Nakazato, ein „Living National Treasure of Japan“, die alten Techniken wiederbelebte. Heute werden moderne Ideen oder Designs mit den traditionelle Techniken vereint. Karatsu wird auch gelegenlich als Garatsu geschrieben.
- E-Karatsu: E steht für „Bild, bebildert“. Die Bezeichnung bezieht sich auf Keramiken, die durch Aufbringen von dekorativen Eisenpigmentmustern auf einen vergleichsweise eisenarmen Tonkörper und Glasieren mit einer dünnen Schicht klarer Ascheglasur oder Feldspatglasur hergestellt wird. Zu den gebräuchlichen Motiven gehören Gräser, Bäume, Vögel, Blumen, menschliche Figuren, Linien oder auch geometrische Figuren, die mit Pinsel oder Finger gemalt werden.
- Madara-Karatsu, auch Shiro Karatsu („weißes Karatsu“) genannt, wird glasiert mit einer Glasur mit hohem Siliciumdioxidgehalt, häufig unter Verwendung von Reisstrohasche, die beim Schmelzen mit dem Eisen aus dem Tonkörper und der Flugasche aus dem Ofen zu einer milchigen Oberfläche mit blauen und schwarzen Sprenkeln oder auch größeren Flächen wird.
- Kuro-Karatsu („schwarzes Karatsu“) wird mit einer Glasur mit hohem Eisenanteil glasiert, für die es mehrere Techniken gibt, u.a. das Aufbringen von schwarzem Schlicker auf die Tonkörper oder das Zerkleinern von Steinen mit hohem Eisengehalt und das Mischen mit einer Ascheglasur. Abhängig vom Eisengehalt und den Materialien sowie der Menge an Sauerstoff, die während des Brennens eingeführt wird, können die resultierenden Farben von Bernstein über Rost bis hin zu Schwarzbraun reichen.
- Chosen-Karatsu („koreanischer Karatsu“) bezieht sich auf Keramiken, die sowohl mit einer Glasur mit hohem Eisengehalt (schwarz bis bernsteinfarben) als auch mit einer Ascheglasur (weiß) glasiert wurde, die in einzelnen Bereichen (oben/unten oder links/rechts) aufgetragen wurde. Der Kontrast von hellen und dunklen Glasuren ist ziemlich auffällig, und der mehrfarbige Wasserfalleffekt mit Weiß, Blau, Lila und Gelb, in den die Glasuren zusammenschmelzen und fließen, ist ein charakteristisches Merkmal.
- Mishima-Keramik wird durch Aufbringen von Mustern mit Stempeln oder durch Schnitzen hergestellt. Weißer Schlicker wird dann aufgetragen und wieder abgewischt oder abgekratzt, wodurch das zuvor eingeprägte Muster sichtbar wird. Die Produktion dieses Karatsu-Stils begann in der Edo-Zeit (Anfang 17. bis Ende 19. Jahrhundert).
- Kohiki, oder bepulvertes Karatsu, wurde nach der Eigenschaft der resultierenden Keramikoberfläche benannt – es ist, als ob sie pulverbeschichtet wäre oder weiße Ablagerungen darauf hätte. Die Stücke aus braunem Ton werden in weißem Schlicker eingelegt (und nicht wie bei Mishima nur damit glasiert), wodurch sie die helle Farbe annehmen. Die Keramik wird vollständig getrocknet und dann glasiert. Obwohl traditionell koreanisch, wird die Technik erst kürzlich angewandt.
- Es gibt verschiedene Theorien bezüglich der Ursprünge von Karatsu-yaki, aber es wird allgemein angenommen, dass sie erstmals in den 1580er Jahren unter der Schirmherrschaft des damals die Region beherrschenden Matsuura-Clans hergestellt wurde. Die nach der versuchten japanischen Invasion Koreas durch Toyotomi Hideyoshi nach Japan verschleppten koreanischen Töpfer trugen auch hier Ende des 16. Jahrhunderts maßgeblich zur Entwicklung und Verbesserung der Keramikkunst bei. Ursprünglich wurde Geschirr für den täglichen Gebrauch hergestellt, aber allmählich auch Teezeremoniegefäße, da hier die einfache Schönheit und Sinn für Wabi-Sabi immer beliebter wurde. Neben Raku-yaki und Hagi-yaki galt Karatsu-yaki als beliebteste Teekeramik. „Karatsu-yaki“ wurde in Westjapan gar ein Synonym für „Porzellan“. Wie viele Regionen unterlag auch Karatsu-yaki einem Verfall, bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Töpfer namens Muan Nakazato, ein „Living National Treasure of Japan“, die alten Techniken wiederbelebte. Heute werden moderne Ideen oder Designs mit den traditionelle Techniken vereint. Karatsu wird auch gelegenlich als Garatsu geschrieben.
- Arita-yaki (有田焼) – TKH
In der Edo-Periode (17. – 19. Jahrhundert) wurden sieben Provinzen von Kobori Masakazu (1579–1647, auch Kobori Enshū), Teemeister des Shogun (sado go-shihan) und Begründer einer eigenen Schule der Teezeremonie, speziell gefördert, die Enshū nana gama (jap. 遠州七窯, „Enshūs sieben Brennöfen“, auch Enshū chō):
- Präfektur Shizuoka
- Shitoro-yaki (志戸呂焼)
- Präfektur Shiga
- Zeze-yaki (膳所焼)
- Präfektur Kyōto
- Asahi-yaki (朝日焼)
- Präfektur Ōsaka
- Kosobe-yaki (古曾部)
- Präfektur Nara
- Akahada-yaki (赤膚焼)
- Präfektur Fukuoka
- Agano-yaki (上野焼) – auch TKH
- Takatori-yaki (高取焼)
Weitere Quellen/Links:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_japanischer_Keramik-_und_T%C3%B6pferwerkst%C3%A4tten
- https://de.wikipedia.org/wiki/Rokkoy%C5%8D
- https://en.sixancientkilns.jp/
- https://kogeijapan.com/locale/en_US/
- https://japanobjects.com/features/japanese-pottery
- https://chano-yu.com/types-of-japanese-pottery-and-porcelain/
2. Ton-Sorten
Der bei der Herstellung von Teekeramik verwendete Ton kann durch seine Porösität und enthaltene Mineralien und Elemente, allem voran Eisen, die Charakteristik und das Geschmacksprofil eines Tees verändern. Das kann zum Positiven wie auch zum Negativen sein, und so ist nicht jeder Ton für jeden Tee geeignet.
Die Tonsorten werden üblicherweise beschrieben mit ihrer Farbe und der Endung –dei, jap. 泥 für „Schlamm, Lehm“. Schriftzeichen und Bedeutung sind das gleiche wie das chinesische –ni (wie in Zhu ni und Zi ni bei Yixing-Keramiken).
Als namensgebende Färbung ist in Japan jene nach dem Brennvorgang geläufig (wenn auch nicht einheitlich), aus einem ursprünglich roten Ton kann durch Farbänderung durch den Reduktionsbrand ein purpurner Ton (Shidei) werden. Für das Rohmaterial ist auch die Bezeichnung tsuchi, jap. 土, „Erde“ gebräuchlich.
- Shudei 朱泥
- roter Ton
shu (jap. 朱): „rot“, konkreter „zinnoberrot“
Traditioneller bzw. typischer Ton für Tokoname-Kannen. Der Ton ist reich an Eisen und erhält dadurch im Oxidationsbrand seine rote Farbe. Heutzutage wird dem Ton häufig Eisenoxid (Fe2O3, z.B. als Pigment Bengara, jap. 弁柄) beigemischt, da die natürlichen, eisenreichen Bestände erschöpft sind.
Einige Künstler arbeiten noch mit diesem natürlichen Hon Shudei, jap. 本朱泥 (hon, „echt“), dieser Ton feuert eher orange statt (tief)rot.
Da das Eisenoxid schon bei ca. 600 °C schmilzt, kann es sich wie eine Glasur über den Ton und seine Mineralien legen und vermindert so die Porösität des Tons. Der Ton enthält aber dadurch auch mehr Eisen, der dem Tee bzw. der Wirkung des Tons auf den Tee sehr zuträglich sein kann.
Eine Shudei-Keramik wird beim Reduktionsbrand äußerlich schwarz, innen – wo keine Reaktion stattgefunden – bleibt sie rot. Es kann also auch schwarze Shudei-Teekannen geben, ein abschließende Regelung gibt es da nicht.
Die Schriftzeichen für Shudei sind identisch mit den chinesischen für Zhu ni mit der gleichen Bedeutung.
- roter Ton
- Shidei 紫泥
- lila/purpurner Ton
shi (jap. 紫): „lila“
Traditioneller bzw. typischer Ton für Banko-Kannen. Weißer oder roter Ton wird im Reduktionsverfahren zu schwarz-purpur-farbenem Scherben.
Ähnlich wie bei der Beigabe von Eisenoxid für die Rotfärbung von Shudei-Ton kann für Shidei Mangan (MnO2) beigemischt werden.
Die Schriftzeichen für Shidei sind identisch mit den chinesischen für Zi ni mit der gleichen Bedeutung.
- lila/purpurner Ton
- Hakudei 白泥
- weißer Ton
haku (jap. 白): weiß
Wie Shudei ein traditioneller Ton aus Tokoname. Die weiße Farbe kommt durch den hohen Kaolinit-Anteil im Ton.
- weißer Ton
- Kokudei 黒泥 / Udei 烏泥
- schwarzer Ton
koku (jap. 黒): schwarz
Schwarz-brauner Scherben, die Farbe kann auch durch die Beigabe von Mangan erzielt werden. udei, wörtl. „Krähen-Lehm“, symbolisiert die Farbe der Federn für den Ton
- schwarzer Ton
Weitere Quellen/Links:
- https://hojotea.com/en/posts-15/
- https://hojotea.com/categ_e/teapote.htm
- https://www.nihonkogeikai.or.jp/en/ceramics
3. Herstellung, Techniken, Begriffe
Während die Geschichte der japanischen Keramik bis 13.000 v.Chr. zurückreicht und Tee Dank buddhistischer Mönche schon ca. 800 n.Ch. aus China nach Japan kam, gewann japanische Teekeramik erst im 16. Jahrhundert durch Toyotomi Hideyoshis Imjin-Krieg, auch als der „Keramik-Krieg“ bezeichnet, der infolgedessen eingewanderten koreanischer Töpfer und nicht zuletzt der Teezeremonie nach Sen no Rikyu an Bedeutung.
Ein wichtiger Bestandteil von qualitativ hochwertiger Teekeramik ist die verwendete Tonerde – gerade bei unglasierten Keramiken, bei denen der direkte Kontakt des Tees mit dem Ton Prozesse auslöst, die Geschmack und Wahrnehmung (Textur) verändern können, ganz ähnlich wie bspw. die Verwendung von Kupferkesseln bei der Spirituosenherstellung oder bei Kochgeschirr.
Sehr berühmt ist der eisenhaltige Shudei-Ton aus Tokoname, aber auch zahlreiche Vorkommen in anderen Provinzen haben ihre Qualitäten, wodurch über ganz Japan verteilt Teekeramik-Zentren entstanden – jede einzelne bekannt für ihre Eigenschaften und Stil, seien es raue oder glatte Oberflächen, die angewandte Brenntechnik, kantige, wulstige oder runde Formen, Farben und Glasuren und vieles mehr.
Am Anfang der Herstellung von Teekeramiken steht dabei immer die Gewinnung der Tonerde aus dem Boden. Die Tonerde muss gereinigt und veredelt werden, was durch Zerkleinern, Sieben, Wässern, Filtern und Kneten und Stampfen geschieht, wodurch am Ende möglichst feiner Ton mit gleichmäßiger Struktur und möglichst wenig Lufteinschlüssen entsteht. Viele Künstler lassen ihren Ton zudem wochen-, monate- oder auch jahrelang „reifen“, bis er die gewünschte Konsistenz hat.
Ist der Ton bereit zur Verarbeitung, wird er je nach Künstler in reiner Handarbeit zu den gewünschten Werkstücken verarbeitet, oder – v. a. bei größeren Stückzahlen – in Formen vorgeformt, die dann zusammengesetzt werden.
Der Ton muss dann, nachdem er getrocknet ist, bei hohen Temperaturen bis 1400°C gebrannt werden, um die Stücke in ein robustes, wasserunlösliches, und nach Möglichkeit auch wasserundurchlässiges Produkt zu veredeln. Beim auch Sintern genannten Prozess verflüchtigen sich Wasser und organische Stoffe und es bilden sich neue Molekül- und Kristallstrukturen und glasige Verkittungen der Stoffe. Doch auch nicht ganz so hoch gebrannte Keramiken sind nicht unüblich, dieses Irdengut ist nicht vollständig gesintert und damit teils noch wasserdurchlässig.
Je nach zu erzielendem Ergebnis kann auch zweimal gebrannt werden; zunächst wird die Festigkeit des Werkstücks beim Vorbrand mit etwa 700-100°C erhöht, und danach bspw. glasiert (das Werkstück kann durch die Glasur nun nicht mehr aufweichen) und je nach betreffender Keramik mit bis 1400°C glattgebrannt.
Brenntechniken
Hauptsächlich gibt es zwei verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Brennergebnissen:
- Oxidationsbrand
- Bei dieser Brenntechnik steht durch Frischluftzufuhr im Ofen genug Sauerstoff zur Verfügung. Der gesamte Brennstoff kann einerseits in Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) umgewandelt werden, andererseits reagiert der großzügig zur Verfügung stehende Sauerstoff mit den Mineralien des Tons. Ist der Ton reich an Eisen, oxidiert dieses im Ton zu Eisen(III)-oxid (Fe2O3) und gibt dem Scherben eine rote bis bräunliche Farbe.
- Reduktionsbrand
- Nach einem unter Umständen zunächst oxidierend durchgeführtem Hauptbrand wird der Ofen luftdicht verschlossen und damit eine sauerstoffarme Umgebung erzeugt. Kohlenstoffüberschuss in Form von Kohlenmonoxid (CO) sorgt für einen Entzug von Sauerstoff im Brenngut – statt Eisen(III)-oxid (Fe2O3, Hämatit) bildet sich vermehrt Eisen(II)-oxid (FeO, Wüstit), welches eine dunkelgraue und bläuliche bis schwarze Färbung im Scherben aufweist.
Beim Reduktionsbrand ist eine höhere Temperatur möglich, wodurch die Keramik härter und dichter wird.
Eine weitere Technik ist die Karbonisierung (jap. 炭化, tanka). Ein wieder zunächst oxidierend gebranntes Werkstück wird mit Reisstroh oder Holzkohle bedeckt oder dieses nur mit in den Brennraum gegeben, und unter großer Rauchentwicklung erneut gebrannt, wodurch der Kohlenstoff die Keramik imprägniert.
- Nach einem unter Umständen zunächst oxidierend durchgeführtem Hauptbrand wird der Ofen luftdicht verschlossen und damit eine sauerstoffarme Umgebung erzeugt. Kohlenstoffüberschuss in Form von Kohlenmonoxid (CO) sorgt für einen Entzug von Sauerstoff im Brenngut – statt Eisen(III)-oxid (Fe2O3, Hämatit) bildet sich vermehrt Eisen(II)-oxid (FeO, Wüstit), welches eine dunkelgraue und bläuliche bis schwarze Färbung im Scherben aufweist.
Öfen
- Anagama
- jap. 穴窯,
wörtl. „Höhlenofen, Tunnelofen“, Einkammerofen, der im 5. Jahrhundert aus Korea nach Japan eingeführt wurde. Die Öfen sind längliche Tunnel, meistens in einen Hang gebaut und ermöglichen einen Holzbrand mit hohen Temperaturen und natürlicher Ascheglasur. Am vorderen Ofeneingang wird ein Feuer entzündet, dessen Hitze die dahinter liegenden Tonkörper brennt, und über einen Kamin am hinternen Ende abziehen kann.
- jap. 穴窯,
- Noborigama
- jap. 登り窯
wörtl. „Hangofen, Kletterofen“, wird seit dem 17. jahrundert in Japan verwendet. Eine Sonderform des Anagama, länger und mit einzelnen Kammern (renboshiki-noborigama, „Mehrkammer-Kletterofen“), mit denen die Resultate einheitlicher und besser kontrollierbarer sind, und damit auch die Fertigung mit Glasuren möglich wurde
- jap. 登り窯
Keramikarten
- Yakimono
- jap. 焼き物
wörtl. „Gebackenes“, bezeichnet Töpferwaren allgemein
- jap. 焼き物
- Doki
- jap. 土器
unglasiertes Irdengut, mit niedriger Temperatur gebrannt (500-900°C), porös und nur teilweise wasserundurchlässig
- jap. 土器
- Sekki
- jap. 炻器
unglasierte keramik, zwischen 1200-1300°C gebrannt. Die Keramik ist verglast und fast völlig wasserundurchlässig. Bspw. Tokoname-yaki und Bizen-yaki, aber auch Steingut
- jap. 炻器
- Touki
- jap. 陶器
glasierte Keramik, zwischen 1100-1250°C gebrannt. Porös und wasserdurchlässig. Typisch für Karatsu-yaki und Hagi-yaki, auch Weichporzellan
- jap. 陶器
- Jiki
- jap. 焼き物
Hartporzellan, gebrannt zwischen 1250-130°C. Verglast und wasserundurchlässig Typisch für Arita-yaki und Kutani-yaki
- jap. 焼き物
Formgebende Techniken
- Kata-zukuri
- die Werkstücke werden aus vorgeformten Teilen zusammengesetzt
- Rokuro-zukuri
- die Werkstücke werden auf einer Töpferscheibe per Hand und Werkzeugen geformt, ideal für runde Modelle
- Tebineri
- die Rohlinge werden nur von Hand, ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen geformt
Dekore und Techniken
- Chara
- weißer Schlicker, mit dem Tonkörper eingefärbert werden, der aber nicht glasiert
- Deisai
- Aufbringen von mit Metalloxid pigmentiertem Schlicker
- Hakeme
- in schwungvollen Mustern mit einem Pinsel (hake) aufgetragener Schlicker oder Glasuren, auch filigrane Muster in weichen Ton gebürstet und mit heller, halbtransparenter Glasur überzogen
- Hidasuki
- ein heller Tonkörper wird mit Stroh bedeckt oder damit eingebunden, welches beim Brennen mit dem Ton reagiert und ein rötliches Streifenmuster hinterlässt
- Inka
- Dekore werden mittels eines Stempels in den Ton gedrückt
- Kakewake
- Auftragen von zwei oder mehr verschiedenfarbigen Glasuren auf verschiedene Bereiche des Tonkörpers, z.B. bei Chosen-Karatsu
- Kaki-otoshi
- dekoratives, partielles Abkratzen von Schlicker oder Glasuren vom Tonkörper, z.B. bekannt bei Karatsu-yaki
- Keshogake
- Aufbringen eines weißen Schlickers, um den darunter liegenden, dunkleren Tonkörper aufzuhellen, z.B. bei Karatsu-yaki
- Kushime
- feines Linienmuster wie das eines Haarkamms
- Mogake
- Seegras wird um die zu brennenden Tonkörper gewickelt, welches dann ein streifenförmiges Muster hinterlässt, v.a. in Tokoname
- Nanban
- Dekortechnik, bei der der Tonkörper auf dem Töpferrad nur von innen ausgeformt wird, u.U. mit angetrockneter Außenseite, so dass er außen feine Risse bekommt und somit ein raues, gelegentlich steinartiges Aussehen entsteht
- Neriage, Nerikomi
- Verschiedenfarbige Tone werden beim Formen des Tonkörpers ineinander verdreht (Neriage) oder auf-/ineinander aufgebaut (Nerikomi), um ein marmoriertes, gestreiftes oder gemustertes Modell zu erhalten
- Rihi
- wörtl. „Birnenhaut“, gröbere Partikel wie Sand wird in den feinen Ton eingearbeitet, um ihm eine körnige Struktur zu verleihen
- Tenmoku
- von chinesischen Jian-Schalen inspirierte Teeschale mit einfachen dunklen bis farbenfroh schillernden Glasuren (tenmokuyu); mit einer speziellen Technik können auch Blätter in der Glasur eingebrannt werden, deren Konturen dann dort verewigt sind (konoha tenmoku)
- Tobikanna
- Einprägen eines gleichmäßigen, feinen Musters auf den Tonkörper mit einem sich drehenden, federnen Metallwerkzeug (Sprungfederdekor)
- Warikodai
- Einkerbungen im Fußring einer Teeschale, z.B. häufig bei Hagi-yaki anzutreffen
- Yakishime
- unglasierte Keramiken (Oberbegriff), wird auch für Stücke mit natürlicher Ascheanflugglasur verwendet
- Yohen
- Unvorhersehbare Farbverläufe auf Töpferwaren, die durch die Position des Brenngut im Ofen und willkürliche Einflüsse (Sauerstoffgehalt, Ascheanflug usw.) entstehen
Glasuren und Glasurtechniken
- Ameyu
- Bernsteinfarbene Glasur, deren hellbraune Farbe sich aus dem Einschluss von Eisen in die Glasurmischung ergibt
- Bengara
- Pigment mit dem Hauptbestandteil Eisenoxid, welches rot bis schwarz feuert
- Gosu
- Pigment mit dem Hauptbestandteil Kobaltoxid, welches Dunkelblau feuert (reduziert)
- Hagi
- pastellfarbene, glänzende Glasuren, wofür Hagi-yaki bekannt ist
- Haiyu
- Ascheglasur mit Farbtönen zwischen blassgrün und hellblau, je nach Eisengehalt
- Hakuji
- weißes Porzellan mit transparenter Glasur
- Irabo
- Bräunlich-gelbe Glasur, die durch Mischen von eisenreichem Ton mit Holzasche hergestellt wird
- Kaiyu , Shizenyu
- Natürliche Holzascheglasur (Ascheanflugglasur), die entsteht, wenn Asche mit den Mineralien aus dem Tonkörper zu einer willkürlichen Glasur verschmilzt
- Kannyu
- fein craquelierte Glasuren, die entstehen, wenn Glasur und Tonkörper unterschiedlich schnell schrumpfen, begünstigt cha-nare/nanabake
- Kiseto
- gelbe Glasur, deren Farbe durch den Oxidationsbrand einer eisenhaltigen Glasurmischung erzielt wird, bekannter Mino-yaki-Stil
- Kokuyu
- schwarze Glasur, deren Farbe durch den Oxidationsbrand einer eisenreichen Glasurmischung erzielt wird
- Nachiguroyu
- schwarze Glasur, die aus Nachiguro genannten Steinen hergestellt wird. Nachiguro sind schwarze (guro) Steine aus der Nachi-Gegend
- Nuka
- schillernde, milchig-weiße Glasur aus Reisschalenasche (statt Reisstrohasche)
- Oribe
- Bläulich-grüne Glasur, deren Farbe durch den Oxidationsbrand einer kupferhaltigen Glasurmischung erzielt wird, benannt nach dem Ursprung Oribe-yaki
- Seiji, Seihakuji
- je nach Farbton hell- bis blaues Celadon, dessen Farbe durch den Reduktionsbrand einer eisenhaltigen Glasurmischung erzielt wird. Dabei auftretende Inchin („blauer Schatten“) sind dunklere Stellen durch dickere Glasurschichten, wenn sich die Glasur in eingeritzten Oberflächen ansammelt
- Shino
- weiße, blasige Feldspatglasur, bekannter Mino-yaki-Stil. zusammen mit Tetsue (rot-braune Unterglasurdekoration) wird daraus der E-Shino genannte Stil (E- für „Bild, bebildert“)
- Shinsha
- tiefrote Glasur, deren Farbe durch den Reduktionsbrand einer kupferhaltigen Glasurmischung erzielt wird
- Tanpan
- blassgrüne Glasur, deren Farbe durch eine kupferhaltige Glasurmischung erzielt wird, wird dem Mino-yaki- und Kiseto-Stil zugeordnet
- Tetsuyu
- Eisenhaltige Glasuren (Oberbegriff), z.B. schwarze Kokuyu
- Tomeiyu
- Transparente, glänzende Glasur, v.a. bei Unterglasurdekorationen
- Shitaetsuke
- Unterglasurdekoration, bei der niedrig vorgebrannte Werkstücke vor dem endgültigen Glasurvorgang mit metalloxidhaltigen Farben verziert werden
- Sometsuke: Kobaltblaue Dekore
- Tetsue: Eisenbraune Dekore
- Yuriko: Kupferrote Dekore
- Uwaetsuke
- Überglasurdekoration; auf bereits hochgebrannten Keramiken werden mit Eisenoxid gemischte, transparente Lacke und Glasuren bei einem zweiten, niedrigeren Brennvorgang aufgeschmolzen. Die Zugabe von Eisen ergibt eine rote oder gelbe Farbe, Kupfer ergibt Grün, Mangan wird purpur bis schwarz und Kobalt dunkelblau
- Iroe, Akae: Muster in den Farbtönen Rot, Gelb, Grün, Dunkelblau und Lila
- Kinsai: Lackieren in Überglasurgold, wobei eine Lösung mit Goldpulver aufgetragen und in einem weiteren Brennvorgang aufgeschmolzen und anschließend poliert wird
- Kinrande: Dekoration mit Blattgold, wobei beim weiteren Brennen darauf geachtet werden muss, dass das Gold nicht in die darunter liegende Glasur einsinkt und stattdessen wird es häufig mit (Urushi-) Lack statt einen weiteren Brennvorgang fixiert
- Saiyu: Aufbringen und Aufbrennen von farbiger Glasur auf einen zuvor hochgebrannten Porzellankörper
Weitere Quellen/Links: