Shincha Nagatani Uji Yabukita

Bezugsquelle/Preis: KOS-tea (Importeur), 29 EUR/100g

Teesorte: Shincha (Bio)

Kultivar(e): Yabukita

Erntezeit: 2024

Herkunft/Teegarten: Fam. Nagatani, Uji, Präfektur Kyoto, Japan

Dämpfung: Chumushi (vermutlich, ohne Angabe)

Zubereitung: ca. 3,5 g in glasierter Shiboridashi (100 ml), Brita-gefiltertes Leitungswasser

45 s./65°C, 0 s./65°C, 25 s./70°C

Verkostungsnotizen:

Würzig-aromatischer Kaltduft nach Heu und viel Kräutern, süßlichem umami und sanfter Blumigkeit. Angewärmt ist der Tee geprägt von Kakao und Waldhonig.

Im Geschmack stehen sich sahnige Süße und spröde, ausdrucksstarke vegetabile Aromatik von Gras und Heu gegenüber und kämpfen jeweils um die Oberhand. Die Kunst ist es hierbei offensichtlich, den Tee gerade nicht zu lange ziehen zu lassen, um die Süße herauszukitzeln und die würzige, durchaus herbe Komponente dabei gezähmt zu halten.

Im Nachgeschmack erfrischt eine Minz-Note den Rachen, kräftige Brühe und süßer Teig (cookie dough) füllen den Mund weiträumig aus, endend in mittelstarker Adstringenz.

Ab dem zweiten Aufguss herber, aber nicht minder aromatisch. Mit den angegebenen langen Ziehzeiten hatte ich keine großen Erfolge, durch kürzere Zeiten und gar nicht so hoher nötiger Dosierung gehe ich davon aus, dass der Tee mindestens mittellang gedämpft ist (chumushi), das Blattgut ist aber nicht bröselig wie bei fukamushicha.

Anmerkungen:

Bewertung: 3 Sterne


Weitere Verkostungen in Echizen– und Kobiwako-Keramiken:

Beide Kännchen sind etwa gleich groß sowie eher flach. Daher kann die Form als Parameter für etwaige Geschmacksunterschiede ausgeklammert werden (ein kugelrundes Kännchen würde weniger Kontakt des Wassers mit dem Ton bedeuten, und auch die Hitze besser halten können).
Ich habe mit den gleichen Brühparametern wie oben in beiden Kännchen begonnen:

In der Echizen-Shiboridashi ist der Tee deutlich weicher und gefälliger, als aus dem Kobiwako-Kännchen. Hier ist der Tee herber und fast schon kratzig am Gaumen. Ein unterschiedliches Merkmal der Gefäße ist noch die Dicke des Tons: Echizen ist viel massiger, nimmt daher mehr von der Temperatur des Wassers auf und bereitet den Tee kühler zu, was für den geschmeidigeren Charakter sprechen könnte. Ich bin daher in den weiteren Aufgüssen in der Temperatur im Kabiwako heruntergegangen: es war aber kein Effekt vernehmbar.

Der Ton ändert nichts an der Gesamtbewertung oder grundsätzlich an den geschmacklichen Eindrücken des Tees, aus Echizen ist er in diesem Fall aber ein runderes Erlebnis.

Shincha Nagatani Uji Yabukita
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