Shirocha Maboroshi Yame

Torii Tea Shirocha Maboroshi

Bezugsquelle/Preis: Torii Tea, 20,15 EUR/50g

Teesorte: Sencha, (natürlicher) Gyokuro

Kultivar(e): unbekannt

Erntezeit: unbekannt

Herkunft/Teegarten: Yame, Präfektur Fukuoka, Japan

Dämpfung: Fukamushi (vermutlich, ohne Angabe)

Zubereitung: ca. 4 g in Shun Banko-Kyusu (90 ml), Brita-gefiltertes Leitungswasser

90 s./50°C, 30 s./50°C, 60 s./60°C

Verkostungsnotizen:

Sehr aromatischer und bereits komplexer Kaltgeruch, mit viel süßem umami und Heu. Der Tee duftet säuerlich-fruchtig nach Birne sowie getrockneter Mango.
Angewärmt die Blätter deutlich nussig, nach gebrannten Mandeln und karamellisierter, dunkler Kuchenkruste.

Im ersten Aufguss ist zunächst nur mundfüllend umami zu schmecken (und mit dem Eindruck von Butter auch zu spüren), ein harmonisch salzig-süffiges Aroma gepaart mit Pilzen und Gemüsebrühe.
Hat sich der Gaumen eingestellt, kommen weiterhin frischer Spinat, Blumen und eine süße Pflanzlichkeit zum Tragen.

Der zweite Aufguss ist ähnlich, und gleichzeitg doch ganz anders. Das umami ist weiterhin von hoher Präsenz, lässt jedoch auch mehr Würze zur Geltung kommen, allem voran geröstete Pinienkerne.

Mit dem dritten Aufguss, wobei ich regelmäßig auch noch einen vierten Aufguss aus dem Tee „heraushole“, stellt sich eine reduzierte Charakteristik von Spinat, Gras und brühiger Süße ein. Der größte Reiz ist abgeebbt, der Aufguss ist dennnoch lecker, und im Gegensatz zu so manchem Gyokuro noch nicht gänzlich „ausgekocht“.

Die Kanne von Otsuki Shun ist ideal für die sehr kleinteiligen Teeblätter: das Sieb ist verhältnismäßig groß mit vielen kleinen Löchern. Somit verstopfen die Brösel beim Abgießen nicht das Sieb und die Kanne kann zügig geleert werden, die Tasse bleibt weitestgehend klar ohne viele Schwebteilchen. Durch die niedrigen Temperaturen kommt es aber gar nicht so genau auf die Einhaltung konkreter Ziehzeiten an, der Tee verzeiht hier viel. Gerade mit oder ab dem dritten Aufguss kann durchaus auch mit höheren Temperaturen gespielt werden. Mit 70°C kann man auch etwas mehr Herbe bis hin zu Kakao herauskitzeln, und so den Aufguss auch noch spannender in diese Richtung gestalten. Alles in allem daher sehr empfehlenswert, und viele Möglichkeiten den Tee in vielen Facetten zu erkunden!

Anmerkungen: Shirocha bedeutet übersetzt „weißer Tee“. Es handelt sich hierbei aber nicht um „klassischen“ weißen Tee (nur getrocknet, ohne den Herstellungsprozess von grünem Tee), sondern die aufgegossen Teeblätter sind sehr hell und mit zahlreichen weißlichen Blättern durchzogen, was dem Tee seinen Namen gab.
Diese seltene Teesorte ist ohne Beschattung (laut Händlerin) gewachsen und ergibt ganz natürlich das Geschmacksprofil eines Gyokuro.

Bewertung: 5 Sterne

Torii Tea Shirocha Maboroshi
Torii Tea Shirocha Maboroshi